Was ist eine Social-Media-Strategie ohne einen Redaktionsplan?
Besonders im Social-Media-Marketing rund um YouTube, Facebook, Instagram & Co. ist ein Redaktionsplan ein wichtiges Werkzeug zur Content-Planung und -Erstellung. Doch was genau ist überhaupt ein Social-Media-Redaktionsplan? Warum ist er so wichtig? Und wie verwendest du ihn am besten? Ich habe mich tief in die Materie eingearbeitet und werde dir in diesem Artikel einige Tipps und Tricks sowie eine Vorlage für einen Redaktionsplan mit an die Hand geben.
Inhalte des Artikels:
Inhalt eines Redaktionsplans
Vorlage für einen Redaktionsplan
Vorteile der Redaktionsplanung
Tipps für den perfekten Redaktionsplan
Schritt für Schritt zum Erfolg
Was ist ein Social-Media-Redaktionsplan?
Redaktionsplan hört sich sehr nach Zeitung und Magazin an. Als Planungs-Tool kommt es aber in jeder gut organisierten Marketingabteilung schon seit Jahren zum Einsatz. Denn ein Redaktionsplan ist Bestandteil der übergeordneten Marketingjahresplanung, einfach um die eigene Kommunikation nach außen konkret vorzuplanen und zu organisieren. Das Dokument, das früher das Timing für Pressemitteilungen, Katalog- oder Briefversand für den Vertrieb zusammengefasst hat, ist in den letzten Jahren um Mailings, Newsletter, Blog- und Social-Media-Posts erweitert worden. Er umfasst somit die alten als auch die neuen Medien der Kommunikation.
Zwei Sachen sind dafür sehr wichtig: Konzept und Strategie. Und von einer sehr praktischen Perspektive betrachtet, ist ein Redaktionsplan organisatorisch gesehen eine feine Sache, denn er vereinfacht vor allem uns Social-Media-Managern das Leben ungemein.
Doch warum ist die Planung so wichtig?
Durch eine gute Planung lassen sich vor allem Zeit und Budget für den gewünschten Content sehr realistisch einschätzen. Ebenso hilft der Redaktionsplan bei der Delegation von Arbeitsschritten, damit jeder im Team weiß, was wann zu tun ist. Dabei kann nur durch eine gute Planung auch frühzeitig erkannt werden, ob die Ziele erreicht werden können oder ob es nötig ist, nochmal etwas umzuplanen. Außerdem ist auch die Kontrolle am Ende nur mit einer vorherigen Planung möglich.
Schön und gut, aber was genau bringt mir ein Redaktionsplan und was gehört – vor allem – mit rein?
Vorab sei gesagt, dass jeder Redaktionsplan so individuell ist wie sein Besitzer. In meinem Artikel beschreibe ich dir lediglich einen möglichen Redaktionsplan, der aber natürlich je nach Thema, Medium oder persönlichen Wünschen individuell angepasst werden kann. Ich hoffe, so kommst auch du mit meiner Hilfe und Vorarbeit zu dem für dich “perfekten” Planungsstil.
Content ist nicht gleich Content
Was heißt das eigentlich genau “Facebook Content“ zu erstellen? Werfe ich einen Blick auf meine Facebook-Seite und denke mir: ach, die Sonne scheint, lass mich mal ein Gute-Laune-Foto posten! Schön wär‘s. Privat kann ich das auch gerne machen, für die Unternehmenskommunikation sollte der Content schon ein bisschen besser durchdacht sein, vor allem damit er auf die Zielgruppe passend abgestimmt ist, einen strategischen Background hat und seine Ziele erreicht. Denn Social Media wird ja (hoffentlich) nicht einfach so betrieben, sondern soll auch etwas erreichen: Markenbekanntheit steigern, Produkte bewerben, Kundenbindung* schaffen etc.
Content-Erstellung an sich ist aber ein ganz anderes Thema, auf das wir in einem nächsten Blogbeitrag genauer eingehen werden.
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Die Inhalte eines Redaktionsplans
Eine wirklich perfekte Vorlage gibt es nicht, denn wie oben schon erwähnt, sollte jeder Redaktionsplan auf den jeweiligen Themen-, Produkt- oder Dienstleistungsbereich sowie den Kanal selbst abgestimmt sein.
Ein Redaktionsplan für einen Blog würde anders aufgebaut sein als der Redaktionsplan für Facebook und Instagram Content, genauso wie ein Redaktionsplan für eine Taschenmarke anders aussieht als für eine Online-Marketing-Agentur. Bestimmte Kategorien sind aber Bestandteil eines jeden Redaktionsplans.
Jeder Redaktionsplan sollte die exakte Antwort auf die fünf W-Fragen liefern:
Welcher Inhalt?
Fokussiere dich auf einen spezifischen Themenbereich. Achte darauf, eine Nische zu finden und deine Zielgruppe mit Inhalten zu bespielen, die sind interessieren. Um deine Zielgruppe zu finden, kannst du dir bestenfalls unseren ausführlichen Beitrag zur Erstellung von Personas durchlesen.
Wie wird der Inhalt verpackt?
Verwende bestmöglichst verschiedene Medien- und Content-Formate. Es gibt so viele Möglichkeiten, deine Inhalte passend zu publizieren. Die Mischung macht‘s.
Wann werden Posts veröffentlicht?
Wähle hier ein genaues Datum und eine genaue Uhrzeit aus, wann deine Beiträge erscheinen. Regelmäßigkeit ist wichtig. Im Vorfeld kannst du herausfinden, wann deine Zielgruppe auf welchem Kanal meist online ist, um so Post-Zeit und -Frequenz darauf abzustimmen. So ermöglichen dir Tools wie later, Fanpage Karma und Facebook Insights, herauszufinden, wann – Tag und Uhrzeit – eure Zielgruppe meist online: Infos, die euch helfen, den jeweils optimalen Post-Zeitpunkt zu ermitteln.
Wo soll der Inhalt sichtbar sein?
Wenn du deine Zielgruppe analysiert hast, ergibt sich relativ schnell, auf welcher Plattform diese herumschwirrt. Natürlich kannst du, auch wenn sich deine Zuhörerschaft eher auf Instagram bewegt, auf anderen Plattformen, wie zum Beispiel YouTube, Content veröffentlichen. So kannst du deine Zielgruppe auch erweitern.
Wer kümmert sich um was?
Zuständigkeiten und Verantwortungen müssen klar geregelt sein. Am besten im Zusammenspiel mit Farben oder anderen visuellen Effekten, die deutlich die Verantwortlichkeiten kennzeichnen. Warum das so wichtig ist und was dadurch alles vereinfacht wird, erfährst du unter Vorteile eines Redaktionsplanes.
*Aus diesen fünf W-Fragen ergeben sich folgende (Pflicht-)Inhalte für den Aufbau eines Redaktionsplanes:
Genaue Daten: Wann soll der Beitrag online gehen? Im besten Fall mit dem genauen Wochentag als Kalenderansicht. Zusätzlich die Uhrzeit der geplanten Veröffentlichung.
Eine Spalte, in dem das Beitragsthema definiert wird, sowie eine Spalte für die Kampagnen- und Themenzuordnung. Ohne den Text und das Medium (Bild, Graphik oder Video) des Beitrages geht es natürlich auch nicht. Für die Ordnung und Struktur muss ein Feld für die Deadline her, damit du genau weißt, wann der Post online gehen muss und nachfragen unnötig wird. Verbunden damit kann die Zuordnung einer Person, die für diesen Beitrag primär verantwortlich ist, visualisiert werden.
Falls du den Redaktionsplan für ein Kundenunternehmen* erstellst, kann ein weiteres nützliches Feld die Freigabe von Kunden* XYZ sein. Hier wird wiederum farblich markiert oder ein Häkchen gesetzt, ob der Kunde* den Beitrag freigegeben hat. Für den ultimativen Überblick kann man zusätzlich eine Spalte für den Status aufführen: Dort kannst du eintragen, ob der Beitrag bereits online ist, sich noch in Bearbeitung befindet, die Grafik noch vorbereitet oder der Text korrigiert werden muss oder ob der Beitrag veröffentlicht werden kann.
So könnte ein Social-Media-Redaktionsplan zum Beispiel aussehen:
Hier du dir die Vorlage auch gerne als Grundgerüst für deinen Redaktionsplan runterladen und individuell auf deine Bedürfnisse anpassen.
Die Vorteile eines Redaktionsplans
Regelmäßigkeit für mehr Sichtbarkeit
Regelmäßigkeit ist das A & O. Allerdings ist ein guter Plan dabei die halbe Miete! Sobald du dir etwas notierst, hältst du es eher ein, da du dir so deine To-dos vor Augen führst. Genauso solltest du auch die Posting-Regelmäßigkeit immer einhalten. Nur so generiert man auf Dauer Sichtbarkeit, egal auf welcher Plattform.
Gib deinen Deadlines die Macht
Deadlines einzuhalten, ist manchmal gar nicht so einfach, vor allem wenn man keinen Überblick über sie hat. Genau hier kommt der Redaktionsplan ins Spiel und hilft dir deine To-dos einzuhalten. Dafür solltest du jeder Aufgabe eine Deadline geben und am besten noch farblich visualisieren, so dass zum Beispiel eine rote Farbe signalisiert, dass es langsam mal an der Zeit wird, deinen Beitrag fertig- oder online zu stellen.
Erfolge visualisieren
Wie beruhigend ist es bitte, ein Häkchen neben einem To-do zu setzen, dass man schon länger auf der Liste stehen hatte oder unzählige Male aufgeschoben hat? Ich glaube, jeder kennt dieses befreiende Gefühl. Genau das gilt auch für den Redaktionsplan. Belohne dich für eine erledigte Aufgabe mit einem dicken, fetten Häkchen daneben!
Im kreativen Chaos Ordnung schaffen
Spontane Ideen sind immer die besten, oder? Warum sie dann nicht direkt aufschreiben? Doch wohin mit den tollen Ideen, die einem während der Arbeit einfallen? Im Optimalfall notierst du diese direkt im Redaktionsplan, um mögliche, infrage kommende Themen im Voraus festzuhalten. Außerdem schaffst du dir damit für Momente, in denen dir die Inspiration ausbleibt, ein tolles Back-up an Ideen und Themen.
Lange Kommunikationswege bleiben erspart
Alle sind immer schwer beschäftigt und manchmal wartest du Wochen auf eine Antwort?
Mit einem gemeinsamen Social-Media-Redaktionsplan weiß jeder, was er zu tun hat und kann individuell sein Aufgabengebiet überarbeiten. Je nachdem, welches Tool du für die Content-Planerstellung benutzt, kannst du dir sogar Benachrichtigungen schicken lassen, wenn eine Deadline erreicht worden ist oder eine Aufgabe abgeschlossen wurde. Somit müssen sich Kolleg:innen nicht persönlich bei dir melden, weil du eine Deadline verpassen könntest.
In unserem eigenen Redaktionsplan versehen wir jeden geplanten Post mit einem Status, der die einzelnen Arbeitsschritte von der Konzeption bis zur Veröffentlichung beschreibt. Zum Beispiel:
- To-do: Text
- To-do: Grafik
- To-do: Korrektur
- Freigabe OK
- Upload OK
Wie detailliert dieser Status ist, liegt an dir und deinen Kolleg:innen. Gerade wenn mehrere Leute an dem Projekt arbeiten, ist der Status wichtig, um ohne langwierige Absprachen die Arbeitsschritte zu koordinieren und jederzeit einen aktuellen Stand zu haben.
Mehr Zeit für die Community und das Netzwerk
Dadurch dass die Aufgabenverteilung schon im Voraus geplant worden ist und der Content-Plan eine bestimmte Struktur der Themen und Medien mit sich bringt, kann man auch seine eigene Arbeitszeit strukturierter einteilen. Aufgaben müssen zu einer bestimmten Deadline fertiggestellt werden. Somit kannst du flexibel, um diese Blocker herum Community Management betreiben.
Steigerung der Produktivität
Mithilfe von festen Terminblöcken wirst du weniger von anderen Themen abgelenkt und du kannst dich voll und ganz auf die Aufgabe konzentrieren.
Übergeordnete Ziele erreichen
Der Redaktionsplan ist ein gebündelter Überblick über die gesamte Social-Media-Kommunikationsstrategie. Du kannst dich gleichzeitig auf mehrere Netzwerke, mit unterschiedlichen Zielen und Funktionen, fokussieren und trotzdem kann der gesamte Traffic gebündelt und das gewünschte übergeordnete Ziel, wie zum Beispiel mehr Sichtbarkeit, erreicht werden.
Vergangenheit, Gegenwart & Zukunft
Jederzeit den Überblick zu behalten, ist optimal, aber noch besser ist es, wenn du auch nachverfolgen kannst, wie sich die Social-Media-Strategie entwickelt hat. Am besten wäre es sogar, wenn es so verständlich und nachvollziehbar strukturiert ist, dass du anhand deines Social-Media-Redaktionsplanes neue Mitarbeiter:innen perfekt in die Strategie und Umsetzung einarbeiten kannst. Durch eine dokumentierte Herangehensweise kann man selbst nach fünf Jahren verstehen, welche Ziele gesetzt wurden und was alles ausprobiert wurde, um diese zu erreichen.
Verantwortlichkeiten sind erkennbar
Viele bunte Farben und eine Struktur, die sich durch den gesamten Redaktionsplan zieht, ermöglichen die optimale Rollenverteilung. So kannst du nicht nur verfolgen, ob eine Aufgabe noch erledigt werden muss oder schon bearbeitet wurde, aber auch durch die farbliche Kennzeichnung der Themenbereiche kontrollieren, dass alle Felder ausreichend bespielt werden und welches Thema als nächstes an der Reihe ist. Vor allem wenn die Rollenverteilung im Team nach Themen oder verschiedenen Bereichen gestaltet wird, ist es ganz leicht nachzuvollziehen, wer als nächstes seine Aufgabe erledigen muss.
[Abstecher]
Für unseren eigenen netspirits-Instagram-Kanal hatten wir uns zum Beispiel vier Themenbereiche ausgesucht:
netspirits-Lexikon, mit dem wir Begriffe und Terminologie aus der Online-Marketingbranche vorstellen
Online-Marketing-Strategie-Posts, in denen wir strategische Ansätze erklären oder Umsetzungstipps geben
netspirits-Telegramm, mit dem wir über Neuigkeiten aus der Branche berichten
und zur Auflockerung flotte, weise oder lustige Sprüche.
Anhand der Facebook Insights haben wir herausgefunden, dass unsere Zielgruppe sich montags und donnerstags am frühen Abend am meisten auf unserem Kanal tummelt: Somit stand der Veröffentlichungszeitpunkt und die -frequenz fest. Zweimal die Woche, jeweils Montag und Donnerstag um 19 Uhr.
Um ein schönes Profil anhand der Posts zu gestalten, einigten wir uns darauf, auf jeweils zwei Wissensvermittlungsposts (farblich in schwarzweiß gehalten) jeweils einen Spruch (farbiger Hintergrund) folgen zu lassen. So bringen wir Abwechslung in unser Profil und wissen nun auch, welche Themenreihe wann behandelt wird.
Unsere ultimativen Ratschläge
Nützliche Tools
Es gibt viele Möglichkeiten, einen Redaktionsplan für ein Team aufzusetzen. Zum einen kann ein Redaktionsplan natürlich ganz simpel über eine gemeinsame Tabelle zum Beispiel in Google Drive geführt werden (wie in unserer Vorlage).
Alle freigegeben Nutzer:innen – bei uns in der Agentur zum Beispiel sind es insgesamt vier Mitarbeitende, die sich gemeinsam um die Inhalte unseres Redaktionsplans kümmern – können dort zusammen am Redaktionsplan arbeiten und zu jeder Zeit alle Infos einsehen. Es gibt jedoch auch einige (meist kostenpflichtige) Tools wie Scompler, die einem noch weitere Extras für einen Redaktionsplan bereitstellen wie zum Beispiel Erinnerungsnachrichten per Mail, wenn der nächste Beitrag bearbeitet werden sollte, den Status quo jedes Beitrags und so weiter.
Oft gibt es auch weitere Ansichten wie den Kalendermodus, der die Planung vereinfacht oder eine Vorschauansicht des geplanten Posts im Design des relevanten Kanals und vieles mehr. In manchen Redaktionsplan-Tools kannst du die Inhalte sogar schon so vorplanen, dass sie automatisch zur richtigen Zeit auf der richtigen Plattform online gehen. Dann braucht man sie nicht mehr in die entsprechende Social-Media-Plattform kopieren. Allerdings mögen es ein paar Social-Media-Plattformen nicht, wenn man externe Tools wie hootsuite oder scompler zur Veröffentlichung der Inhalte nutzt und straft dies ab. Meine Empfehlung ist es, plattformeigene Tools wie den Content Creator von Facebook für die Planung und Veröffentlichung von Posts zu nutzen.
Ebenso kannst du auch ein Projektplanungstool wie Trello für die Redaktionsplanung verwenden. Dort kannst du sehr gut zu jeder Aufgabe eine Karte erstellen und den/die zuständige/n Kollegen/in hinzufügen. Man kann Deadlines einstellen und erhält E-Mail-Benachrichtigungen für anstehende To-dos. Des Weiteren gibt es auch diverse Plugins für WordPress in Form eines Redaktionsplans, die hilfreich sind, wenn man einen sehr aktiven Blog betreibt und die Streuung der Beiträge auf den Social-Media-Kanälen vereinfachen will.
Probier die verschiedenen Tools am besten einfach mal aus. Am Ende musst du für dich selbst herausfinden, welche Funktionen ein Redaktionsplan haben sollte, um dich und dein Team bestmöglich bei der Arbeit zu unterstützen.
Ich persönlich komme mit einem eigenen Redaktionsplan in einer Google-Tabelle, die man auch mit Kolleg:innen und Kunden* gut zusammen bearbeiten kann, sehr gut klar, kenne aber auch Kolleg:innen, die dies viel lieber über ein Tool wie Scompler abwickeln. Das Wichtigste ist, dass du eine einheitliche Struktur für ein Projekt findest, mit der alle Beteiligten gut arbeiten können, damit alle Posts gut geplant und veröffentlicht werden können.
Die Luft ist raus?
Wer kennt es nicht, ein neuer Beitrag steht wieder an, im Redaktionsplan ist das Thema in einem bedrohlichen Rot vermerkt und weist dich darauf hin, dass es nun soweit ist: Der nächste Beitrag steht an, aber die Ideen bleiben dir aus.
Aber keine Panik auf der Content-Titanic. Dieses Szenario kennt jeder in der Content-Erstellung. Hier habe ich ein paar hilfreiche Tipps für dich, was du machen kannst, wenn dir mal die Content-Inspiration ausbleibt:
Kommunikation ist der Schlüssel
Wenn ich mal nicht weiß, worüber ich im nächsten Artikel schreiben soll, wende ich mich einfach an einen Kollegen oder eine Kollegin oder frage sogar im ganzen Team mal nach, ob jemandem ein spannendes Thema für den nächsten Blogartikel einfällt. Daraus entsteht oft ein langes Gespräch mit ganz vielen Ideen und Vorschlägen. Von den tausend Ideen, werden mich drei, vier richtig begeistert und schon ist das Problem gelöst. Alle anderen notiere ich mir natürlich im Redaktionsplan für das nächste Mal. Also scheu dich nicht, Kolleg:innen zu fragen, welche Inhalte relevant sein könnten. Eine neue oder zweite Meinung hilft immer – nicht nur in Bezug auf Content-Kreation.
"Hey Google, was soll ich als Nächstes schreiben?"
So einfach ist es leider nicht, aber Seiten wie Google Trends, Google News und der Keyword Planer können eine gute Inspirationsquelle sein und aufzeigen, welche Themen gerade im Trend sind oder die Leute beschäftigen. Zudem kann Google Suggest ebenfalls Ideen liefern, wenn das Grundgerüst schon steht, aber weitere Informationen fehlen oder man eine neue Perspektive finden will. Probier es einfach mal aus 🙂
Inspirieren lassen, aber nicht kopieren: die Wettbewerbsanalyse
Google bietet einem die Möglichkeit, nach anderen Inhalten zu einem bestimmten Thema ausführlich recherchieren zu können. So kannst du dich von anderen Artikeln inspirieren lassen oder ausführlicher in ein Unterthema einsteigen. Wichtig ist jedoch, keine Idee eins zu eins zu klauen, gute Ideen kannst du übernehmen, solltest sie jedoch immer neu beziehungsweise umschreiben: Copy Cats mag keiner. Und außerdem muss Schreibstil, Ansprache und Grafiken auch meist an dein Corporate Design angepasst werden.
*Wofür mache ich das überhaupt?
Ich hoffe, diese Frage stellt sich niemand in deinem Team. Am besten klärt man direkt zu Beginn was die Zielsetzung der gesamten Strategie überhaupt ist, damit niemand ins Zweifeln kommt. Diese solltet ihr schriftlich festhalten, damit man jede noch so kleine Aufgabe in Bezug setzen kann. Klärt dabei genau ab, ob die Bekanntheit der Marke gesteigert werden soll, mehr Kundenkontakte* oder Besucher:innen generiert werden sollen, die Kundenbindung vertieft werden soll oder ob ihr euch als Marke durch ein Alleinstellungsmerkmal oder einer ausgezeichneten Expertise hervorheben möchtet.
All das sind natürlich nur Beispiele, jedoch gilt auch hier: Ihr müsst euch für eines entscheiden! Das ist ganz wichtig, da die Zielsetzung an oberster Stelle steht und von jedem verstanden werden muss.
Von der Planung zur Umsetzung
Nachdem du dich genug inspirieren hast lassen, kommt der Part, wo du deine Ideen in Aktion umwandelst. Verwende doch dafür gerne unsere Vorlage. Auch hierbei solltest du dich fragen:
Sind die von mir recherchierten Themen wirklich relevant für meine Zielgruppe?
Welche Inhalte kamen bislang gut bei meiner Zielgruppe an und wieso? Fällt mein neues Thema in diese Kategorie?
Welchen Umfang soll mein Beitrag haben? Soll er nur aus Text bestehen? Mit oder ohne Graphik? Wie vermittle ich die Informationen des Beitrags am besten?
Welche anderen Medien kann ich als visuelle Unterstützung nutzen?
Wie du schon merkst, ist es gar nicht mal so einfach, von einer Idee zum finalen Beitrag zu kommen. Eine Strategie hilft natürlich immer, denn sie gibt die allgemeine Richtung an und sorgt dafür, dass Posts und Ziele übereinstimmen. Außerdem hilft natürlich der Redaktionsplan bei der aktiven Umsetzung und um einen Performance-Anstieg zu erreichen.
Wenn du es dir möglichst einfach und übersichtlich gestalten möchtest, fertige eine Checkliste an und gehe noch einmal genau durch, ob du alle 5 W-Fragen beantwortet hast. Und danach geht es nur noch an die Umsetzung.
Ich weiß, das ist leichter gesagt als getan und oftmals sieht man nur diesen riesigen Haufen an Aufgaben; im Endeffekt sind es aber nur kleine Schritte die aufeinander aufbauen und bei jedem weiteren Schritt nach vorne merkt man, dass man sein Ziel fast erreicht hat und die Last immer weiter abfällt. Das Ungewohnte wird zur Routine und viele Dinge werden sich noch ergeben, egal ob Ideen für weitere Beiträge oder die Entscheidung für eine Veränderung innerhalb der Strategie.
Durch die Content-Planung bringst du eine Systematik in die eigene Kommunikation. So kannst du jeden Monat bestimmte, wiederkehrende Themenkategorien platzieren. Außerdem stellt man bei einem Redaktionsplan sicher, dass man die richtige Zielgruppe erreicht und dass die Inhalte zur Marke passen.
Insbesondere – wenn ihr wie wir – regelmäßig eigenen Content wie Blogartikel postet und diesen über eure Social-Media-Kanäle streut, macht es Sinn, im Vorfeld eine Art Seeding-Plan ausgearbeitet zu haben. Dadurch dass sich die Kanäle in ihrem Zweck, Nutzung und Zielen unterscheiden, müssen sie content-mäßig auch anders “gefüttert” werden.
Der Seeding-Plan sollte ein fester Bestandteil deines Social-Media-Redaktionsplans sein, damit die oben aufgeführte Systematik auch zutrifft.
Gerade Blogbeiträge kann man sehr gut anhand eines Seeding-Plans „ausschlachten“. Die Posts auf den unterschiedlichen Kanälen können jeweils andere Aspekte aus dem Blogpost aufgreifen und individuell für eine Veröffentlichung auf dem jeweiligen Kanal aufbereitet werden. LinkedIn-Nutzer:innen mögen zum Beispiel Statistiken mehr interessieren als Facebook User, deren Aufmerksamkeit eher durch eine schöne Grafik und ein knackiges Zitat gewonnen werden kann.
Ist ein Social-Media-Redaktionsplan wirklich nötig?
Ich würde jedem einen Redaktionsplan empfehlen, der auf Social Media oder anderen Netzwerken sichtbar sein möchte. Er setzt die ausgearbeitete Strategie in die Praxis um und durchläuft den gesamten Prozess.
Der wohl größte Vorteil eines Social-Media-Redaktionsplans ist, dass man damit eine sehr anschauliche Übersicht über alle Postings, die Arbeitsschritte und die Verantwortlichkeiten erhält. Auf einem Blick ist schnell sichtbar, welcher Content schon fertiggestellt ist, was zum Beispiel noch korrigiert oder freigegeben werden muss, oder wofür überhaupt erstmal ein Brainstorming erfolgen muss und somit komplett am Anfang des Prozesses steht.
Außerdem behält man den Überblick, vor allem wenn über mehrere Plattformen hinweg gepostet wird. Niemals wirst du dich noch fragen müssen, habe ich den Beitrag schon auf Facebook oder LinkedIn gepostet? Aufgrund der dazu eingetragenen Deadlines werden alle Posts pünktlich fertig und kein To-do gerät in Vergessenheit. Im Optimalfall verwendest du hierfür noch einen Seeding-Plan. Wenn du wissen willst, wie es geht dann schau dir meine Tipps zur Umsetzung an.
Insbesondere wenn mehrere Personen an einem Projekt arbeiten, kann ein Redaktionsplan für Ordnung und Struktur sorgen. Egal ob in der Zusammenarbeit mit anderen Kolleg:innen oder Kunden*, durch einen Redaktionsplan weiß jeder zu jeder Zeit an welchem Punkt der andere gerade arbeitet, ohne, dass man sich dabei im Weg ist.
Am Anfang mag es als lästig und aufwendig erscheinen, hat man aber erstmal begonnen, wird es im Laufe der Zeit immer einfacher. Alle tragen ihre Ergebnisse dort ein und können auch die der anderen einsehen. Dadurch erspart man sich auch viele Abgleichtermine und kann die Arbeitszeit effektiver nutzen.
Und letztlich erleichterst du besonders bei Urlaub- oder Krankheitsvertretungen deinen Kolleg:innen viel Arbeit, denn nach einer kurzen Einarbeitung hat man anhand des Redaktionsplans den Status quo immer im Blick und deine Kolleg:innen wissen sofort, wo sie weitermachen müssen.
In einem Redaktionsplan kannst du auch jederzeit Trends und Ideen notieren und dir somit die kreative Arbeit erleichtern. Mindestens einmal im Monat sollte man sich als Team zusammensetzen und den Redaktionsplan für den kommenden Monat besprechen. Soll es Änderungen geben oder gibt es ein aktuell heißes Thema? Und je nach Content-Format benötigt man für mache eine längere Vorlaufzeit: Vergleich mal die “Produktionsdauer“ für eine Graphik mit der eines Videos.
Du hast die Möglichkeit, den Prozess aus der Vergangenheit bis in die Zukunft zu verfolgen und deinen Content Schritt für Schritt zu planen, vorzubereiten und verlierst wichtige Dinge nicht aus den Augen. Nach einer Weile, ist es sinnvoll anhand verschiedener Tools Analysen durchzuführen und zu überprüfen, welcher Content gut ankommt oder woran du bei deiner Social-Media-Strategie noch etwas feilen musst.
Natürlich spielen viele Faktoren beim Erfolg eines Posts eine Rolle, zum Beispiel das Format, die Uhrzeit des Posts, der Tag der Veröffentlichung und selbst auch das Wetter. Wer von uns ist freitags nachmittags bei 35 Grad und Sonnenschein denn online oder nimmt sich die Zeit, einen Post zu kommentieren, wenn man zum Feierabendbierchen im Park mit Freund:innen verabredet ist? Ich nicht 😊
Es gibt so viel mehr über Redaktionspläne zu schreiben, dass ich noch weiter an diesem Artikel schreiben werde. Schau also bald wieder rein, wenn du mehr Informationen und Vorlagen über Redaktionspläne erhalten willst. Solltest du eine Frage dazu haben, kannst du mir auch gerne eine E-Mail schreiben.
* Wir arbeiten mit Unternehmen zusammen. Mit Kunden meinen wir oft nicht den oder die individuelle/n Kunden oder Kundin, sondern unseren Auftraggebenden. Erlaubt uns, das Wort Kunden oder Variationen davon manchmal nicht zu gendern.
Naa, immer noch neugierig?
Dann schau mal hier, was wir noch auf unserem Blog für dich haben:
Guter Input 😉 Liebe Grüße in die Agentur und an Sabrina.
Allerdings ist es nicht immer so einfach von der Planung an die Umsetzung zu gehen, grade wenn man nicht im Team arbeiten kann.
Liebe Grüße
Boris
P.S: Ihr seid eurer Zeit immer voraus, das weiß ich ja, aber das Erscheinungsdatum liegt in der Zukunft 😉 Oder hab ich jetzt was "gespoilert"??
Klasse Artikel! Genau was ich gebraucht habe. kennst du vielleicht auch eine App für ios und Android womit man mit mehreren an so einem Redaktionsplan arbeiten kann?
Vielen Dank für dein Feedback! Es gibt viele Möglichkeiten einen Redaktionsplan für ein Team aufzusetzen, zum einen könntest du unsere Vorlage in Google Docs übertragen und andere Kollegen für das Dokument freigeben, zum anderen kannst du auch Projektplanungstool wie Trello für die Redaktionsplanung verwenden. Desweiteren gibt es diverse Plugins für WordPress in Form eines Redaktionsplans. Zum Beispiel: https://de.wordpress.org/plugins/editorial-calendar/
Ein wunderschöner ARtikel. Ich bekomme die Planung gut hin, bei der Umsetzung ist mein Problem, aber ich arbeite daran. vielen Dank für die hiilfreichen Ideen!
Meist muss jeder sein eigenes System für die Umsetzung finden. Aber wenn wir irgendwie helfen können, melde dich.