Kampagnentypen bei Google Ads
Dein Marketingziel bestimmt die Auswahl des geeigneten Kampagnentypen in der Suchmaschinenwerbung (SEA). Bei jedem Projekt klären wir zunächst einmal, welches Ziel überhaupt erreicht werden soll. Denn die Kampagnentypen bei Google Ads können unterschiedliche Vorhaben verfolgen. Welche der folgenden Fragen kannst du mit JA beantworten?
Zielsetzung #1: Mehr Einkäufe erzielen und somit deinen Umsatz steigern
Zielsetzung #2: Sichtbarer werden, sodass mehr Leute dein Produkt und deine Marke kennen
Zielsetzung #3: Website-Besucher:innen dein Produkt in Erinnerung rufen
Zielsetzung #4: Deine Zielgruppe mit Videos bewegen
Zielsetzung #5: Da sein, wenn deine Zielgruppe nach dir sucht
Oder verfolgst du gleich mehrere Werbeziele? Kein Problem, klick dich einfach durch die Vorhaben und die Auflistung der unterschiedlichen Kampagnentypen. Denn all das macht die Suchmaschinenwerbung möglich!
Bevor wir loslegen
Google Ads bietet vier, nun … mit dem neu eingeführten Performance Max – fünf (naja, eigentlich sieben) unterschiedliche Kampagnentypen (lokale und App-Kampagnen lasse ich in meinem Artikel außen vor, weil es spezielle Kampagnentypen sind), die sich auf die unterschiedlichen Werbenetzwerke von Google beziehen: das Google-Suchnetzwerk, das Display-Netzwerk und das YouTube-Werbenetzwerk.
Für jeden Kampagnentyp gibt es dann unterschiedliche Anzeigenformate wie Text- oder Bildanzeigen, responsive Ads oder Video- und Shopping-Anzeigen und viele mehr. Nicht jedes Format ist für jede Kampagne verfügbar. So können im Google-Suchnetzwerk mit einer Standardeinstellung zum Beispiel nur Textanzeigen geschaltet werden.
In meinem Artikel beleuchte ich die Hauptkampagnentypen sowie ausgewählte Anzeigenformate, um dir einen Überblick zu geben, welche Möglichkeiten es gibt, um dein Marketingziel zu erreichen.
Good to know:
Seit Jahren ist die Suchmaschine Google mit einem Marktanteil von über 85 Prozent Weltmarktführer. Deshalb beziehe ich mich in diesem Blogbeitrag lediglich auf die Kampagnentypen von Google Ads. Jedoch sollte das Microsoft-eigene Ads-System mit einem Marktanteil von 6,84 Prozent nicht außer Acht gelassen werden. Es kann gut sein, dass deine Zielgruppe eine andere Suchmaschine nutzt, deshalb solltest du Microsoft Ads bei Bing nicht ignorieren. Glücklicherweise sind die zwei Online-Werbung-Tools ziemlich ähnlich aufgebaut, also können die folgenden Tipps und Tricks auch für Microsoft Ads angewendet werden.
Zielsetzung #1: Verkäufe und Umsatz steigern
Shopping-Kampagnen
Google-Shopping-Kampagnen visualisieren den Nutzer:innen die Produkte deines Onlineshops. Anhand von Produktbildern, dem Preis sowie den Versandmodalitäten, können sich Nutzende bereits vor dem Klick ein Bild über die Artikel machen. Shopping-Anzeigen werden bei Suchanfragen mit einer konkreten Kaufabsicht ausgespielt. So gelingt es mit hoher Wahrscheinlichkeit, deine Klicks und Abverkäufe zu steigern.
Der Vorteil dieses Kampagnentyps liegt auf der Hand: Die Nutzer:innen erhalten bereits vor dem Klick relevante Informationen zum Design, Preis und Anbieter des Produkts. Dadurch können Streuverluste weitestgehend vermieden werden. Streuverluste bezeichnen Klicks von Nutzende, die nach genauer Betrachtung ohne erwünschte Conversion-Aktion die Website verlassen.
Bei Shopping-Kampagnen wird im CPC-Verfahren (Cost-per-Click) abgerechnet. Das heißt, Werbetreibende zahlen erst, wenn Suchende auf die Anzeige klicken. Bereits auf der Suchergebnisseite haben sich diese ein Bild über entscheidende Kauffaktoren gemacht. Somit vermeiden wir "verschenkte“ Klicks. Das spiegelt sich auch in den Kosten nieder. Mit Shopping Ads generierst du relevante Klicks und kannst deine Conversion-Rate zu niedrigen CPC-Geboten erhöhen.
Um Google-Shopping-Kampagnen schalten zu können, muss zunächst einmal der gesamte Produkt-Feed des Onlineshops im sogenannten Google Merchant Center hochgeladen werden. Produktfotos, Preis, Name des Unternehmens und weitere relevante Informationen, wie Angaben zu den Versandkosten, werden aus dem Feed im Merchant Center übernommen. Die Anzeigen werden dann von Google automatisch mit den Informationen aus dem Produkt-Feed erstellt und im Suchnetzwerk ausgeliefert.
Ob die Shopping-Anzeige mit der Suchanfrage des Users übereinstimmt und somit geschaltet wird, bestimmen nicht die Keywords, sondern die Daten aus dem Produkt-Feed im Merchant Center. Dein Produktdaten-Feed sollte sich täglich aktualisieren und an das Google Merchant Center übermittelt werden. Die Aktualität eurer Daten ist bei Shopping-Kampagnen von großer Bedeutung, denn nichts ist ärgerlicher, als ein Produkt anzubieten, das gar nicht auf Lager ist.
Die Rolle von Segmentierung & Priorisierung bei Shopping-Kampagnen
Der Suchbegriff liefert bereits Einblicke in die Absicht des Suchenden. Die Begriffe werden unter informative, transaktionale und navigationsorientierte Suchanfragen sowie Markenanfragen unterschieden. Die Suche nach "Tasche kaufen“ zeigt bereits eine konkrete Kaufbereitschaft (transaktionale Suchanfrage) während die Suchanfrage "Tasche bestes Material“ eine informative Suchabsicht verfolgt. Viel präziser zeigt sich das Vorhaben der Suchenden jedoch bei dem Suchbegriff "Prada Tasche schwarz kaufen“.
Die verschiedenen Suchbegriffe werden über Prioritäten nach Keywords segmentiert. Denn je deutlicher die Nutzenden eine Kaufabsicht äußern, desto wertvoller sind diese für dein Zielvorhaben. Kampagnenprioritäten können sinnlosen Traffic reduzieren, indem man einem generischen Suchbegriff (z. B. Tasche) eine geringere Priorität zuweist als einer Long-Tail-Suchanfrage (z. B. schwarze Tasche Prada). Als Kriterium für die Segmentierung kann beispielsweise der Preis, das Keyword, aber auch saisonale Produkte genommen werden. Die Kampagne mit der höchsten Priorität kommt im Konfliktfall bevorzugt zum Zug. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn innerhalb eines Ads-Kontos zwei Shopping-Kampagnen für dasselbe Produkt laufen.
Showcase-Shopping-Kampagnen
Showcase-Shopping-Anzeigen bündeln mehrere Produkte in einer Anzeige, die als Schaufenster für die Kundschaft* dient. Die Nutzenden möchten in der Regel ein Produkt kaufen, haben sich jedoch noch nicht für eine bestimmte Marke entschieden. Es handelt sich also um eine generische und transaktionale Suchanfrage.
Ein Großteil der Suchenden verwenden zu Beginn des Kaufprozesses allgemeine Suchbegriffe. Sie suchen weder konkret nach einer Marke noch nach einem bestimmten Produkt, wie beispielsweise bei der Suchanfrage "Rucksäcke“. Die Nutzer:innen befinden sich noch im Entscheidungsprozess und vergleichen die unterschiedlichen Angebote sowie Preise. Mit Showcase-Shopping-Anzeigen kannst du auf deine Produkte aufmerksam machen und den potenziellen Käufer:innen direkt dabei helfen, eine Entscheidung zu treffen. Außerdem kannst du gezielt Produkte auswählen, die dann in der Showcase-Shopping-Anzeige beworben werden. Dies ist besonders bei Bestsellern oder Saisonartikel sinnvoll.
Smarte Shopping-Kampagnen
Für smarte Shopping-Kampagnen werden Standard-Shopping-Kampagnen und Remarketing-Kampagnen im Display-Netzwerk kombiniert. Doch was macht diesen Kampagnentypen so ‘‘smart‘‘? Aufgrund von maschinellem Lernen spielt der Google-Algorithmus deine Anzeigen automatisiert aus. So werden Gebote, Zielgruppen und Produkte automatisch optimiert, um dein Marketingziel zu erreichen.
Das Format der Smart-Shopping-Ads unterscheidet sich im Aussehen nicht von Standard-Shopping-Ads. Unter den Suchergebnissen kann man also nicht erkennen, ob es sich um eine smarte Shopping-Kampagne oder eine ganz normale Shopping-Kampagne handelt.
Wie läuft das Ganz in der Praxis ab? Der Traum jeder smarten Shopping-Anzeige: Die Nutzenden suchen wieder nach der schwarzen Prada-Tasche und klicken auf eine Shopping-Produktanzeige des Prada-Onlineshops. Sie sehen sich eine Tasche an, kaufen jedoch noch nicht und verlassen die Seite wieder. Anschließend surft die potenzielle Klientel weiter im Internet und bekommt dann ein Banner der Smart-Shopping-Kampagne angezeigt. Die Nutzenden erinnern sich daran, dass sie ja eigentlich eine neue Tasche brauchen und kaufen diese letztendlich.
Bei diesem Kampagnentypen gibt man die Steuerung an die künstliche Intelligenz ab. Du legst lediglich anhand der Gebotsstrategie fest, wie viel du bereit bist, für eine Conversion zu zahlen. Mit der Gebotsstrategie Ziel-ROAS werden Gebote bei jeder Suchanfrage so angepasst, dass der Ziel-ROAS, der Return on Advertisment Spend, erreicht und der Conversion-Wert maximiert wird.
2022 schafft Google Remarketing-Kampagnen zum besseren Schutz unserer Privatsphäre ab. Das besiegelt wohl auch das Ende das Format der smarten Shopping-Kampagnen, wie wir sie bisher kannten. Womit Remarketing ersetzt wird, erfährst du im Remarketing-Teil.
Checkliste für Shopping-Kampagnen mit hoher Conversion-Rate
Optimiere deine Produktbilder, damit sich der Suchende ein klares Bild über das Angebot verschaffen kann. Die Bilder sollen scharf und kontrastreich sein und sich von der Konkurrenz abheben.
Die wichtigsten Keywords sollen im Titel an erster Stelle stehen, da dieser innerhalb der Anzeige nicht vollständig sichtbar ist. Nutze jedoch alle verfügbaren Zeichen, damit Google möglichst viele Informationen zu dem beworbenen Produkt erhält.
Verwende einen vollständigen und aktuellen Feed, der dem Google Merchant Center übermittelt wird.
Nutze mögliche Anzeigenerweiterungen, um die Klickraten zusätzlich zu steigern. Bewertungen aus Google-Rezensionen beispielweise steigern den Trust-Faktor der Nutzenden.
Starte zunächst mit einer Standard-Shopping-Kampagne. Dann solltest du unbedingt den Suchanfragenbericht auswerten. Wonach genau suchen die Nutzer:innen? Passe daraufhin gegebenenfalls dein Feed an.
Mithilfe des Auktionsdatenberichts kannst du die Leistung der anderen Werbenden vergleichen, die an denselben Auktionen wie du teilnehmen. Auf der Grundlage dieser Informationen können Gebote und Budgets angepasst werden
Info: Bei den weiteren Kampagnen- und Anzeigenformaten werde ich die Einstellungen beiläufig beleuchten. Doch einige Regelungen sind kampagnenübergreifend:
Um möglichst viele Nutzer:innen zu erreichen, stellen wir auf Kampagnenebene auf ‘‘Alle Sprachen‘‘. Du hast bestimmt auch Bekannte, die ihr Handy auf Englisch oder auf weiteren Sprachen bedienen. Wenn wir, wie oft von Google Ads voreingestellt, den Kreis der Nutzenden mit der Sprache ‘‘Deutsch‘‘ eingrenzen, schließen wir englisch-, türkisch- oder spanischsprechende Nutzende aus.
Dass unsere Zielgruppe auch wirklich aus Deutschland kommt, legen wir mit der Ausrichtung fest. Hier ist wichtig zu beachten, dass du ‘‘Nutzende, die sich gerade oder regelmäßig in meiner Zielregion aufhalten‘‘ auswählst. So vermeidest du Tourist:innen anzusprechen, die bloß einen Ausflug nach Berlin planen. (Das gilt natürlich nicht, wenn du zum Beispiel Tretbootfahrten auf der Spree anbietest.)
Zielsetzung #2: Sichtbarer werden, sodass mehr Leute dein Produkt und deine Marke kennen
Display-Kampagnen
Bei Display-Kampagnen handelt es sich um die Platzierung von Bildern, Grafiken oder Textanzeigen im Google-Display-Netzwerk (GDN). Dieses umfasst Millionen von Websites, Nachrichtenseiten, Blogs, E-Mail-Anbietern sowie die zweitgrößte Suchmaschine der Welt, YouTube. Somit kannst du (theoretisch) 90 Prozent aller Internetnutzenden weltweit erreichen.
Display-Anzeigen bieten viel Gestaltungsspielraum und auffällige Werbeflächen, die Aufmerksamkeit erregen. Von der gewöhnlichen statischen Bannerwerbung bis hin zu animierten Rich-Media-Formaten ist prinzipiell alles möglich.
Mit Display-Werbung können wir schon sehr früh in den Kennenlernprozess der potenziellen Kundschaft* eingreifen. Die Anzeigen werden nämlich ausgeliefert, bevor sich die Nutzer:innen aktiv mit deinen Produkten oder Dienstleistungen auseinandergesetzt haben. Display Ads zählen somit zu den Push-Marketing-Strategien. Suchende bekommen die Werbung im GDN angezeigt, ohne speziell danach gesucht zu haben. Dadurch können wir schon sehr früh im Prozess das Interesse für unsere Marke oder ein Produkt wecken. Daher wird Werbung in diesen Netzwerken üblicherweise zu Branding-Zwecken (für den Erstkontakt) und nicht zu Performance-Zwecken wie der Generierung von Conversions wie zum Beispiel Verkäufen verwendet.
Wir werden täglich von ca. 13.000 Werbebotschaften bombardiert. Unser Gehirn schützt uns vor dieser Reizüberflutung. Das führt dazu, dass wir viel Werbung gar nicht mehr wahrnehmen. Werbung auf Litfaßsäulen aber auch Display-Anzeigen werden von uns im Alltag oft unbewusst ausgeblendet. Und dieser Effekt zeigt sich besonders, wenn uns Werbung gezeigt wird, für die wir in dem Moment nicht empfänglich sind. Die Nutzendenintention wurde verfehlt und es führt nicht zur gewünschten Handlung der Nutzenden.
Um diesen Effekt bestmöglich zu vermeiden, legen wir relevante Zielgruppen aufgrund von soziodemografischen und verhaltensbeschreibenden Merkmalen an. Das kann alles umfassen: Themen wie Sport, Reisen, Tiere, aber auch jegliche weitere Freizeitaktivitäten, Interessen oder Verhaltensweisen. Bei der Erstellung meines ersten Zielgruppen-Targetings war ich erstaunt, wie treffsicher man potenzielle Nutzer:innen einkreisen kann.
Wir werden online wie offline immer mehr analysiert. Google sagt dir aber, was es über dich weiß.
Zielgruppen erstellen
Zunächst einmal musst du dir darüber bewusstwerden: Wer ist eigentlich meine Zielgruppe? Wen möchte ich genau erreichen?
Die Definition der passenden Zielgruppe erfordert einer tieferen Analyse der Kundenmerkmale* und des Wettbewerbsumfelds, um zum Erfolg zu führen. Bei einer bereits bestehenden Kontohistorie kann zur Erfassung von Zielgruppen Google Ads sowie für weiterführende Einblicke Google Analytics genutzt werden. Außerdem kannst du zur Erforschung der Merkmale das Strukturanalyse-Tool Best4Planning nutzen. Wir empfehlen, zunächst mit dem Persona-Modell deine Zielgruppe greifbar zu machen. Hier wird einer anonymen Gruppe ein repräsentatives Gesicht verliehen. Mit all diesen Informationen kannst du nun konkreter auf die Wünsche, Gewohnheiten und Sorgen deiner Zielgruppe eingehen.
Wenn die Rahmenbedingungen geklärt sind und du deine Zielgruppe verstanden hast, kannst du nun passgenau Werbung schalten. Denn der große Vorteil des Online-Marketings ist: Du entscheidest wer, wo, wann und wie oft deine Werbeanzeigen sieht.
Zielgruppenverwaltung bei Google Ads
Während Keywords in den Hintergrund rücken, treten Zielgruppen immer weiter hervor. Zielgruppen bei Google Ads bieten, im Gegensatz zur Auswahl von Keywords, die Möglichkeit genau die Personen zu definieren, die von der Kampagne angesprochen werden sollen. Weit gefasste Zielgruppen sind hier nicht empfehlenswert, da diese einen niedrigen Konkretisierungsgrad haben. Das führt zwar zu einer hohen Reichweite, aber eher einer niedrigen Performance hinsichtlich deines Zielvorhabens.
Im ersten Schritt kannst du anhand von demografischen Merkmalen, wie dem Alter, Geschlecht, Einkommen, Familienstand, Bildungsstand etc., genau entscheiden, wer die Anzeige sehen soll. Du möchtest beispielsweise nur Studenten ansprechen? Auch das ist möglich. Und im Gegenzug kannst du CPC-Anpassungen vornehmen oder auf Basis von anderen Altersgruppen, Geschlecht etc. bestimmte Gruppen von der Anzeigenauslieferung ausschließen.
Benutzerdefinierte Zielgruppe
Benutzerdefinierte Zielgruppen bieten dir noch am meisten Gestaltungsspielraum. Denn hier generiert nicht Google eine Zielgruppe, sondern du selbst entscheidest anhand von Keywords, URLs und Apps, wen du ansprechen möchtest. Google kann dir insofern helfen, indem der Algorithmus dir bereits vor der Aktivierung eine Schätzung zur potenziellen Zielgruppengröße gibt und welche Merkmale diese auszeichnet. Klick‘ dich mal durch Tools und Einstellungen ➔ Zielgruppenverwaltung ➔ Benutzerdefinierte Zielgruppen. Du wirst erstaunt sein, was alles möglich ist!
Zielgruppen mit gemeinsamen Interessen
Google sammelt ständig und immer Informationen über seine Nutzer:innen. Dadurch kann die Suchmaschine passgenau Zielgruppen mit gemeinsamen Interessen generieren. Willst du deine Werbung vor allem kunstbegeisterten Usern ausspielen? Auch das ist über die gemeinsamen Vorlieben möglich. Du kannst sogar noch granularer arbeiten und deine Ausstellung nur Kunsthändlern aus NRW zeigen lassen. Andersherum kann man hier auch gemeinsame Interessen ausschließen.
Kaufbereite Zielgruppe
Kaufbereite Gruppen machen es möglich, anhand von Verhaltenssignalen, Suchvorgängen und Interessen eine Zielgruppe zusammenzustellen, die kurz vor einer Kaufentscheidung steht. Unserer Erfahrung nach wirken sich kaufbereite Zielgruppen sehr positiv auf die Rentabilität der Kampagnen aus.
Similar Audiences
Wäre es nicht großartig, wenn dein/e Traumkunde/in* dreihundert Freunde mit ähnlichen Vorlieben hätte? Mit ähnlichen Zielgruppen findest du Doppelgänger deiner Nutzenden, die sich im Verhalten, den Interessen ähnlichen und über ein vergleichbares Budget verfügen. Diese Strategie kann deine Reichweite erheblich steigern.
Placements
Ebenso können die Kampagnen auch auf bestimmte Placements, also den Partner-Webseiten von Google, ausgerichtet werden. Das kann eine Website oder eine bestimmte Unterseite, eine App oder Video sein. Wenn du Websites kennst, die bei deinen Nutzer:innen beliebt sind, kannst du diese als Placement hinzufügen.
Du solltet regelmäßig die Platzierungen, auf denen die Kampagne ausgespielt wird, kontrollieren. Dafür öffnest du unter Placements ‘‘Wo Anzeigen ausgeliefert wurden‘‘ und schließt unpassende Seiten aus. Und du wirst sehen, der Aufwand lohnt sich! Bei regelmäßiger Arbeit am Konto sammelt die künstliche Intelligenz Daten zum Nutzendenverhalten für die automatisierte Kontooptimierung. Je mehr Daten über deine Besucher:innen erfasst werden und je präziser dadurch die Zielgruppe wird, desto besser wird die allgemeine Konto-Performance.
Checkliste für Display-Kampagnen mit hoher Klick-Rate
Image-Anzeigen sollen unbedingt in allen verfügbaren Formaten hochgeladen werden, um eine maximale Reichweite zu garantieren. Denn Placements verfügen in der Regel nur über bestimmte Werbeflächen.
Verwende qualitativ hochwertige Bilder, die mit wenig Text und eindrücklicher Bildsprache deine Werbebotschaft vermitteln.
Kontrolliere regelmäßig, auf welchen Placements deine Werbung ausgespielt wird. So behältst du den Überblick über die Kosten für eine relevante Reichweite.
Lerne deine Zielgruppe besser kennen. Nur so kannst du passgenau Werbung schalten, die den Suchenden gefällt und somit in dein Zielvorhaben spielt.
Halte deine Zielgruppe eher schmal, um Streuverluste bestmöglich zu vermeiden.
Erstelle pro Zielgruppe jeweils eine Anzeigengruppe. So kannst du den Zielgruppen unterschiedliche Gebote zuweisen.
Behalte die Kontrolle: In den Kampagneneinstellungen kannst du Inhalte ausschließen. Auf Seiten, die sexuell anzüglich sind beziehungsweise vulgäre Sprache verwenden, möchtest du wohlmöglich nicht ausgespielt werden.
Zielsetzung #3: Website-Besucher:innen dein Produkt in Erinnerung rufen
(Ex-)Remarketing
Beim Remarketing spricht man Nutzende an, die bereits einmal die eigene Website besucht haben. Diese Besucher:innen werden dann durch Remarketing-Kampagnen im Suchnetzwerk, Google-Display-Netzwerk oder auf YouTube erneut angesprochen. Neben den smarten Shopping Ads kannst du bei Display-Kampagnen und YouTube Ads mit Retargeting erfolgversprechend werben.
Jeder kennt den Moment, man lässt einen Artikel im Einkaufswagen liegen und der Kaufprozess wird abgebrochen. Und wundersamer Weise siehst du nun ständig Anzeigen oder sogar Rabatt-Codes online. Wenn Nutzende bereits Interesse gezeigt haben, werden sie beim Retargeting erneut angesprochen. Nun wird die gewünschte Conversion-Aktion, in meinem Fall die Bestellung, dem/r Kunden/in in Erinnerung gerufen.
So rentabel diese Kampagnen waren, müssen wir uns langsam aber sicher von personalisierter Werbung verabschieden. Denn Ende 2023 wird Google Remarketing-Zielgruppen bei Google Ads nicht mehr unterstützen. Das bedeutet also das Ende für Remarketing, wie wir es bislang kannten ... oder hat sich Google was einfallen lassen?
Um zu verstehen, warum Google diesen Schritt wählte, blicken wir zunächst in die Theorie. Cookies sollten mittlerweile jedem ein Begriff sein. Du besuchst eine Website und ein Feld poppt auf, das dich auffordert, die Sammlung deiner Daten zu akzeptieren oder abzulehnen. Stimmst du zu, wird dein Nutzendenverhalten genauestens beobachtet. Es wird notiert, wie lange du auf der Website verweilst, welche Unterseiten du besucht und noch vieles mehr.
Bei den Cookies wird zwischen First Party und Third Party Cookies unterschieden. Das Wort “Party” bezieht sich auf die Domain des Cookies, von der der Cookie stammt. Bei den sogenannten First Party Cookies können die Nutzer:innen nur von der Seite des Website-Betreibers wiedererkannt werden. Der Begriff der Third Party Cookies verrät bereits, dass hier die gesammelten Informationen über die Besucher:innen an Dritte, meist Werbetreibende, weitergegeben werden. So konnte es bisher gelingen, dass mir auf einem Nachrichtenblog Werbung für Schuhe, die ich eben erst angeguckt habe, angezeigt wird.
Nun könnte der Werbetreibende meinen, je mehr Daten über die Nutzer:innen vorhanden sind, desto präziser kann Werbung geschaltet, die ihnen gefällt und sie anspricht. In der Theorie mag das die gängige Meinung sein, jedoch zeigt die Praxis ein anderes Stimmungsbild. Eine Studie vom Pew Research Center im Jahr 2019 ergab, dass für 81 Prozent der befragten Nutzenden die potenziellen Risiken, denen sie aufgrund der Datenerfassung ausgesetzt sind, die Vorteile überwiegen.
Auf die Sorgen der Nutzenden reagierte Google bereits im März 2020 und kündigte an, dass ab 2022 Third Party Cookies im Browser Chrome nicht mehr zugelassen sind. Dieses Datum wurde nun auf Ende 2023 verschoben (Das offizielle Statement findest du Googles eigenem Blog. Warum? So richtig fand Google selbst keine Antwort auf diese Frage. Nun soll also (fast zwei Jahre später als angekündigt) die Nachverfolgbarkeit von einzelnen Suchenden über mehrere Websites hinweg gestoppt werden und somit wird personalisierte Werbung nicht mehr möglich sein. Damit folgt Google anderen Browsern wie Safari oder Mozilla und vollendet schließlich die Datenschutzoffensive, die der Suchmaschinengigant seit Jahren forciert.
Welche Alternativen gibt es zukünftig für die bekannten Remarketing-Zielgruppen?
Im vorherigen Abschnitt habe ich dir die unterschiedlichen Targeting-Zielgruppen vorgestellt, die Google bereits zur Verfügung stellt. Diese können auch nach dem Update genutzt werden, um zielgruppenspezifisch Werbung zu schalten. Wir konnten mit den vielfältigen kaufbereiten Zielgruppen und den interessenbasierten Zielgruppen besonders gute Erfahrungen machen.
So sieht die Zielgruppeneinstellung in vielen unserer Kampagnen aus. Wir setzen schon seit über einem Jahr nicht mehr nur noch auf Remarketing-Listen unserer Website-Besucher:innen. Vor allem kaufbereite und interessenbasierte Zielgruppen sind empfehlenswert, um Nutzer:innen wieder zu erreichen.
Nun kündigte Google zusätzlich sogenannte FLoC-Zielgruppen (= Federated Learning of Cohorts) an. Dabei werden große Gruppen von Menschen in Clustern zusammengefasst und aus den Gruppeneigenschaften Gemeinsamkeiten herausgearbeitet. Dieser Ansatz soll Einzelpersonen effektiv "in der Menge“ anonymisiert verschwinden lassen. Die jüngsten Tests dieser Kohorten Zielgruppen zeigen laut Google, dass Werbetreibende mindestens 95 Prozent ihrer bisherigen Conversions damit erwarten können.
Ab dem dritten Quartal 2022 will Google bereits ersten Werbetreibenden FLoC-basierte Kohorten innerhalb von Google Ads zugänglich machen. Wir werden uns für diesen Betatest bewerben und so bald wie möglich erste eigene Erkenntnisse sammeln und mit euch teilen.
Wie sollten Werbetreibende sich auf den Abschied von personalisierter Werbung vorbereiten?
Wer nicht zum ausgewählten Kreis der Betatester gehört, kann die kommenden Monate nutzen, um die eigenen Remarketing-Aktivitäten zu analysieren. Die Kampagnen können bis zum Jahresende wie gewohnt weiterlaufen. Wir empfehlen, sich jedoch schon mit den alternativen Zielgruppen auseinanderzusetzen und nach Möglichkeit bereits auf Beobachtung in der ein oder anderen Kampagne zu testen. Und sobald die FLoC-Zielgruppen für alle Werbetreibenden verfügbar sind, gilt es natürlich auszuprobieren, ob hier eine thematisch passende Kohorte für das eigene Produkt oder die eigene Dienstleistung vorhanden ist.
Alles in allem begrüßen wir das Update von Google, da es ein nutzendenorientierter Schritt ist. Denn mit den neusten Änderungen wird Datenschutz im Jahr 2023 zur Norm. Außerdem bietet das neue Kohorten-Targeting auch für kleinere Werbetreibende, die nie die nötige 1.000 Nutzendengrenze pro Monat zur Verwendung von Remarketing-Listen erreicht haben, künftig die Möglichkeit zum genaueren Ansprechen von relevanten Nutzer:innen.
Eine Frage bleibt offen: Wie nennen wir diese neue Anzeigenform?
Neuste Updates zu Testphasen oder einem wohlmöglich erneut verschobenen Ende vom Remarketing 😉 findest du unter The Privacy Sandbox.
Discovery-Kampagnen
Discovery Ads verbreiten deine Werbebotschaft über drei Kanäle: Im Discover Feed von Google, im GMail-Konto und im YouTube-Startseiten-Feed. Durch die Kombination der drei Netzwerke ist das primäre Ziel dieser Strategie die Reichweitensteigerung, indem man Nutzer:innen entlang der Customer Journey begleitet.
Ab dem 01.07.2021 können keine klassischen Gmail-Kampagnen mehr erstellt oder bearbeitet werden. Wenn du jedoch weiterhin Anzeigen auf Gmail schalten möchtest, bieten Discovery-Kampagnen (noch) eine Alternative, mit der du deine Reichweite steigern kannst!
Discovery-Kampagnen werden in zwei Typen unterschieden. Die klassischen Discovery-Anzeigen gehören zu den sogenannten responsiven Anzeigen. Hier werden die Elemente Anzeigentitel, Beschreibung, Bild und Logo mehrfach hinterlegt und werden dann in unterschiedlichen Kombinationen ausgespielt. Ähnlich wie responsive Display Ads werden die Anzeigen aus diesen Bausteinen dann automatisiert zusammengestellt und je nach passender Platzierung ausgespielt. Die Discovery-Carousel-Kampagnen funktionieren ähnlich. Hier werden Nutzenden nur mehrere Bilder gleichzeitig angezeigt.
Beide Varianten lassen sich anhand von Zielgruppen und/oder demographischen Merkmalen genauestens ausrichten. Discovery-Kampagnen sind im Vergleich zu den Display Ads durchschnittlich günstiger, erreichen eine höhere Klickrate und eine höhere Conversion-Rate. Es lohnt sich also, das neue Anzeigenformat auszuprobieren. Die bisherigen Anzeigentypen können sie aber nicht ersetzen, sondern stellen eher eine Ergänzung dar, mit der die Customer Journey der Suchenden begleitet wird.
Übrigens:
Google stellt gemeinnützigen Organisationen jeden Monat 10.000 $ kostenlos zur Verfügung, damit sie für ihre wohltätigen Zwecke werben können. Hier erfährst du, wie du das Grants-Programm von Google für NGOs nutzen kannst und worauf es beim Aufsetzen und der Optimierung von Ad-Grants-Konten ankommt.
Zielsetzung #4: Deine Zielgruppe mit Videos bewegen
YouTube Ads
Werbung auf der zweitgrößten Suchmaschine der Welt. Wir kennen sie alle: Werbung bei YouTube. Ich kann zwar nicht abstreiten, dass ich sie privat als nervig empfinde, dies liegt aber meistens an fehlender Relevanz und einer zu hohen Frequenz. Wie du es besser machst, erfährst du hier.
Außerdem, machen wir uns nichts vor, wir alle lieben Videos mehr als Texte.
Werbung in Form von Videos kann entweder vor, während oder nach einem YouTube-Video geschaltet werden – in den Suchergebnissen oder in den Videoempfehlungen. Dabei kann je nach Zielvorhaben zwischen verschiedenen Formaten gewählt werden. Die YouTube Ads werden mithilfe von effizientem Targeting (auch wenn es bei mir persönlich nicht zu funktionieren scheint 😊) einer zuvor definierten Nutzendengruppe oder auf thematisch passenden Videos ausgespielt. Das führt uns zurück zu meinem eher kritischen Statement zu den Video Ads. YouTube-Werbung kann nervig sein, wenn diese die falschen Nutzer:innen erreichen. Deshalb ist auch hier ein sehr gezieltes Targeting der Schlüssel zum Erfolg. Wenn der Inhalt deines Videos einen starken Bezug zu einer kürzlich von Zuschauer:innen durchgeführten Suche hat, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass die gesamte Anzeige angesehen wird beziehungsweise das Interesse der Nutzenden weckt und sie auf die Anzeige klicken.
Sehr beliebt sind TrueView-In-Stream-Anzeigen: Die Werbevideos, die nach fünf Sekunden zu überspringen sind. Das Anzeigenformat heißt In-Stream, weil die Videos vor, während oder nach dem YouTube-Video geschaltet werden können. Abhängig vom Zeitpunkt der Schaltung spricht man auch von Pre-, Mid- und Post-Roll-Anzeigen. Dieses Anzeigenformat kann eine Dauer von bis zu drei Minuten haben. Da die Nutze:innen bereits nach fünf Sekunden die In-Stream Ads überspringen können, solltest du sicherstellen, dass deine Werbebotschaft in dieser kurzen Zeitspanne deutlich wird.
Was genau bedeutet TrueView? Bei diesem Kampagnentypen wird nicht für einzelne Impressionen, sondern für einen tatsächlichen View (= TrueViews) bezahlt wird. Dies ist der Fall, wenn die Nutzer:innen die Werbeanzeige mindestens 30 Sekunden verfolgen oder mit ihr interagieren. Praktischerweise sind kürzere Views dabei kostenfrei.
TrueView-Videoanzeigen kommen in zwei Formaten: Als In-Stream und Video-Discovery-Kampagnen. Discovery Ads bestehen aus dem Thumbnail deines Videos mit einer kurzen Beschreibung. Das hinterlegte Video wird dann beim Klick der Nutzenden auf YouTube abgespielt. Insgesamt kannst du durch In-Stream-Anzeigen mit wenig Budget einen tollen Branding-Effekt und eine große Reichweite erzielen, aber vor allem die Interaktionen mit deinen Videos und dem Kanal verbessern.
Zudem kannst du Bumper Ads, die Unüberspringbaren, zur Video-Werbung auf YouTube verwenden. Diese haben eine maximale Länge von sechs Sekunden. Nicht überspringbare In-Stream-Anzeigen sind bis zu 15 Sekunden lange Werbevideos, die auch nicht zu skippen sind. Die längeren Anzeigenformate eignen sich besonders gut dafür, eine tiefgreifendere Geschichte zu erzählen. Hier sollte jedoch beachtet werden, dass eine lange Unterbrechung Groll bei den Nutzer:innen auslösen kann. Also sollte hier die oberste Regel sein: Guten Content erstellen, der deine Zielgruppe glücklich macht. Beide Varianten werden nach dem Cost-per-1000-Impressions-Modell (CPM-Modell) abgerechnet.
Checkliste für YouTube Ads mit hoher Interaktionsrate
Lies diese Checkliste! Bei einigen Formaten besteht die Möglichkeit, mit einem Call to Action die Nutzenden direkt anzusprechen und zu einer Handlung aufzufordern. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit eines Klicks.
Produziere hochwertige und online-kompatible Videos, die deiner Zielgruppe einen Mehrwert bieten und sie begeistern.
Stelle auf Kampagnenebene unter Frequency Capping ein, wie oft Nutzende deine Anzeigen sehen sollen. Denn sind wir mal ehrlich, wenn die Nutzer:innen nach dreifacher Ausspielung nicht geklickt haben, werden sie es in Zukunft auch nicht tun.
Immer die Kontrolle behalten: Du kannst außerdem in den Einstellungen entscheiden, bei welchen Videos deine Werbung nicht erscheinen soll.
Zielsetzung #5: Da sein, wenn deine Zielgruppe nach dir sucht
Suchkampagnen stehen zwischen den Dingen. Das heißt sie können für unterschiedliche Zielvorhaben genutzt und kombiniert werden. Einerseits kannst du einen Branding-Effekt erzielen, indem Nutzer:innen, die nach deiner Marke suchen, direkt auf dein Unternehmen stoßen. Andererseits kannst du anhand von Textanzeigen bei informativen als auch transaktionalen Suchanfragen deine Konkurrenten hinter dir lassen und deine Conversion-Rate erhöhen.
Im Gegensatz zu Display-Kampagnen, die zur Gattung der Push-Marketing-Strategien gehören, suchen die Nutzenden bei Textanzeigen proaktiv nach Produkten oder einer Marke. Deshalb fällt der folgende Kampagnentyp unter die Pull-Marketing-Strategien. Hierbei werden die Verbraucher:innen zum Produkt oder zur Information "gezogen“. Es wird also eine Zielgruppe angesprochen, die bereits nach ähnlichen Produkten gesucht haben oder auch nach genau deinem sucht. Die Suchenden befinden sich bereits in einer fortgeschrittenen Phase der Customer Journey. Das heißt, sie haben erstes Interesse am Produkt gezeigt und müssen nun noch von der gewünschten Conversion-Aktion überzeugt werden. Wie dies gelingt, folgt hier.
Neben den Shopping-Anzeigen nehmen Textanzeigen immer mehr Raum auf den Seiten der Suchergebnisse ein. Bei transaktionalen Suchanfragen werden den Nutzer:innen zunächst fast nur bezahlte Ergebnisse angezeigt.
Dieses Bild verdeutlicht die Wichtigkeit der Suchkampagnen. Zudem zeigten Studien auf, dass die durchschnittliche Klickrate des ersten Suchergebnisses bei 17,3 Prozent liegt. Nur 2,7 Prozent der Suchenden schenken den letzten Positionen auf der ersten Seite Beachtung. Diese Ränge sind für die Nutzer:innen fast unsichtbar.
Doch nur Geld zu zahlen, um für den Suchenden besonders sichtbar zu sein, reicht der Suchmaschine nicht. Denn stets nach Googles Grundsatz, Nutzenden die perfekte Lösung für ihr Problem zu bieten, setzt Google auf Qualität vor Quantität. Um diesen Anspruch sicher zu stellen, verteilt der Algorithmus Qualitätsfaktoren, ein Bewertungssystem von 1 (= sehr schlecht) bis 10 (= sehr gut). Der Qualitätsfaktor beeinflusst den Erfolg deiner Suchkampagne maßgeblich, da er über die Platzierung deiner Anzeigen bestimmt.
Übrigens:
Übrigens, wie sich der Qualitätsfaktor zusammensetzt und welche Kennzahlen du zudem zum Auswerten deine Werbekampagnen in Betracht ziehen solltest, habe ich dir bereits in einem Blogartikel zusammengefasst.
Muss man unbedingt mit Suchkampagnen den ersten Platz unter den Suchergebnissen belegen? Hier möchte ich nochmal auf die Priorisierung von Suchbegriffen verweisen. Es muss nicht zwingend erfolgsversprechend sein, bei generischen Begriffen auf der obersten Position zu landen. Suchende werden sehr wahrscheinlich zunächst einmal die unterschiedlichen Angebote vergleichen. Somit garantiert eine oberste Positionierung nicht die gewünschte Conversion.
Wenn du also deine Sichtbarkeit auf den oberen Positionen verringerst, schmälerst du gleichzeitig auch Kosten, was sich in der Rentabilität deiner Kampagne widerspiegelt.
Welche Anzeigenformate gibt es?
Erweiterte Textanzeigen (ETAs)
Die obenstehende Frage wird bald lauten ,,Welche Anzeigenformate gab es?“, denn Google Ads hat erweiterte Textanzeigen am 30. Juni 2022 abgeschafft. Dies läutet allerdings nicht das endgültige Ende der Standardanzeigen ein. Denn alle ETAs, die bis Juli 2022 aktiv in deinem Konto liefen, werden auch nach dem Update weiterhin ausgespielt. Jedoch ist es nicht mehr möglich sein, sie zu bearbeiten oder neue hochzuladen.
Warum schafft Google Ads erweiterte Textanzeigen ab?
Auch wenn uns der Abschied von dem manuellen Werbeformat schwerfällt, traf die Ankündigung Werbetreibende nicht unerwartet – denn Google Ads führte in den letzten Jahren personalisiertes Werben auf Grundlage von maschinellem Lernen Schritt für Schritt ein mit automatisierten Kampagnentypen, Gebotsstrategien und Zielgruppen. Somit stellt die Änderung der Textanzeigen eine weitere Maßnahme hin zur Automatisierung von Google Ads dar.
Als ersten Unternehmensgrundsatz nennt die Suchmaschine „Der/die Nutzende steht an erster Stelle, alles Weitere folgt von selbst.“ und unterstreicht damit die Bedeutung von personalisiertem Werben. Bei der Ansprache der Suchenden in erweiterten Textanzeigen zeigt sich ein klarer Trend: Wenn sich der gegoogelte Begriff im Titel und der Beschreibung der Anzeige wiederfindet, ist die Klick-Wahrscheinlichkeit der Nutzer:innen höher.
Bei drei Anzeigentiteln und 180 Zeichen, die für die Beschreibung einer erweiterten Textanzeige zur Verfügung stehen, ist es fast unmöglich, alle erdenklichen Formulierungen der User unterzubringen:
Auf dieses Problem reagierte Google Ads bereits im Jahr 2018 und etablierte mit responsiven Suchanzeigen (RSA) einen Anzeigentyp, der personalisierte Werbung ermöglicht. Bei den sogenannten RSAs wird die Kreativität der Werbetreibenden mit der Leistungsfähigkeit des maschinellen Lernens kombiniert. Insgesamt 15 Anzeigentitel und vier Beschreibungen bieten Werbenden nun genügend Spielraum, um eine besonders relevante Anzeige passend zur Suchanfrage zu formulieren.
Mit diesen Auswirkungen müssen Werbetreibende beim ETA Update rechnen:
Mit dem Abschied der erweiterten Textanzeigen verlieren Werbetreibende einen Teil ihrer Kontrolle und geben diese in die Hände von Google. Häufig nutzen wir ETAs zum Testen von Werbebotschaften, die dann als Grundlage für responsive oder dynamische Suchanzeigen dienen. Ab Juli 2022 ist keine detaillierte Aufschlüsslung der Leistung einzelner Anzeigenkombinationen mehr möglich sein. Das bedauern Werbetreibende, da die statische Anordnung der Anzeige hilft zu verstehen, welche Formulierung für die Zielgruppe das höchste „Klick-Appeal“ hat.
Zwei wichtige To-dos, die du vor der Abschaffung von erweiterten Textanzeigen abhaken musst:
Wir hatten dir empfohlen, bis zum 30.06.2022 verschiedene Slogans und Werbetexte in erweiterten Textanzeigen zu testen. Anhand von Klick- und Conversion-Rate konntest du auswerten, welche Textzeilen für deine Produkte oder Dienstleistungen am besten funktionieren. Auf diese Weise findest du sogenannte „evergreen erweiterte Textanzeigen“. Evergreens bezeichnen Anzeigen, die nicht veralten und auch Monate nach dem Hochladen gut bei den Suchenden ankommen. Nach dem Update werden erweiterte Textanzeigen weiterhin ausgespielt, können jedoch nicht mehr bearbeitet werden. Suche also bis dahin nach den "hidden Champions" unter deinen Anzeigentexten, die keine Bearbeitung mehr erfordern.
Bisher hat Google empfohlen, mindestens zwei erweiterte Textanzeigen und eine responsive Suchanzeige in jede Anzeigengruppe aufzunehmen. Mit dem neuen Update reicht eine RSA pro Anzeigengruppe aus, um einen hohen Optimierungsfaktor zu erreichen. Damit Google Ads dein Konto weiterhin positiv bewertet, solltest du in den folgenden Monaten sicherstellen, dass in jeder Anzeigengruppe mindestens eine leistungsstarke responsive Anzeige läuft – falls dies nicht schon der Fall ist.
Wir haben bereits viel über responsive Suchanzeigen gesprochen, wie du RSAs erstellst, die perfekt auf die Intention der Suchenden zugeschnitten sind, erkläre ich dir im nächsten Abschnitt:
Responsive Suchanzeigen (RSAs)
Responsive Suchanzeigen, kurz RSAs, sind ein automatisiertes Anzeigenformat aus dem Jahr 2018. Den Anzeigen fügst du sogenannte Assets hinzu, insgesamt 15 Überschriften à 30 Zeichen und vier Beschreibungen à 90 Zeichen. Durch maschinelles Lernen kombiniert Google die verschiedenen Elemente und spielt so die geeignetste Anzeige zum richtigen Zeitpunkt aus.
Übrigens: Beide Suchkampagnentypen werden über Keywords gesteuert. Diese Anleitung liefert dir praktische Tipps und Antworten darauf, wie du das perfekte Keyword für deine Suchanzeigen findest.
Conversions steigern & Kosten reduzieren mit responsiven Suchanzeigen
Für die Suchenden unterscheiden sich ETAs nicht von RSAs, denn auch bei responsiven Anzeigen werden je drei Anzeigentitel und zwei Beschreibungen ausgespielt. Tests von Google zeigten jedoch, dass mit responsiven Suchanzeigen im Durchschnitt 7 Prozent mehr Conversions als mit erweiterten Textanzeigen erzielt werden. Der Leistungsunterschied der beiden Formate begründet sich in der Automatisierung: Der Google-Algorithmus stellt das Anliegen der Users in den Fokus der Werbemaßnahmen und generiert so für sie relevante Anzeigen.
Mit dem Ende der erweiterten Textanzeigen werden responsive Suchanzeigen zum Standardformat der Suchkampagnen und der Wechsel lohnt sich! In dem unten aufgeführten Fall konnte die Anzahl an Conversions bei der Umstellung auf RSAs verdoppelt und die Kosten um ein Drittel reduziert werden:
Das solltest du bei der Erstellung der responsiven Anzeigen beachten:
Bei RSAs erscheinen deine Assets in beliebiger Reihenfolge. Indem du für Titel und Beschreibungen eine Position festlegst, gewinnst du die Kontrolle über den Anzeigentext zurück. Allerdings beschränkt man Google durch das Anpinnen auch darin, mögliche Anzeigenvariationen auszuspielen. Dadurch können Potenziale verschenkt werden. Deshalb solltest du versuchen Texte zu formulieren, die unabhängig voneinander funktionieren. Mit der Pin-Funktion sollte lediglich der erste Titel inklusive Keyword festgelegt werden.
Damit Google die Kombinationen so effizient wie möglich ausspielen kann, empfehlen wir, alle verfügbaren Anzeigentitel und Beschreibungen mit Inhalten zu füllen. Nutze zudem alle Zeichen aus, um Nutzenden bereits vor dem Klick so viele Informationen wie möglich an die Hand zu geben. Wenn du die Thematik der Landing Page bereits im Anzeigentext auf den Punkt bringst, kannst du unrentable Streuverluste und verärgerte Seitenbesucher:innen vermeiden. Ein weiterer Vorteil: Deine Anzeige nimmt mehr Raum unter den Suchergebnissen ein und ist somit präsenter für die Nutzer:innen.
Wie du diesen Effekt noch verstärken kannst:
Setze Anzeigenerweiterungen ein! Es gibt eine Vielzahl von Erweiterungen, die User weitere Informationen bieten beziehungsweise sie direkt auf Unterseiten deiner Website führen:
Preiserweiterungen können für Suchende mit einer transaktionalen Suchanfrage sehr hilfreich sein, da diese sich bereits vor dem Klick ein Bild über die Preispolitik des Shops verschaffen. Und der Werbetreibende zahlt gleichzeitig nichts für Klicks, bei jenen die Besucher:innen nach einem Blick auf den Preis direkt wieder abspringen. Win-win also. Jedoch ist diese Erweiterung für Kampagnen ohne Kaufabsicht uninteressant.
Nun zu den Erweiterungen, die in jedem Konto hinterlegt werden sollten:
Maximal vier Sitelink-Erweiterungen werden den Nutzer:innen ausgespielt, um sie auf bestimmte Unterseiten deiner Website weiterleiten. Sitelink-Erweiterungen können auf Konto-, Kampagnen- oder Anzeigengruppenebene eingesetzt werden. Alle Erweiterungen werden wie der Klick auf die Anzeige selbst im CPC-Verfahren (Cost-per-Click) abgerechnet.
Snippet-Erweiterungen heben bestimmte Aspekte deiner Leistungen hervor. Sie werden unterhalb der Textanzeige in Form eines Titels (z. B. Reiseziele) und einer Liste (z. B. Hawaii, Costa Rica, Südafrika) eingeblendet. Mithilfe von Snippet-Erweiterungen verbesserst du die Relevanz deiner Anzeigen, was in einer höheren Klickrate resultiert.
Mithilfe von Erweiterungen mit Zusatzinformationen kannst du das Interesse deiner Zielgruppe durch besondere Angebote wecken. Dies kann beispielsweise der kostenlose Versand oder ein 24-Stunden-Kundenservice* sein. So erhalten die Nutzenden auch hier – bevor überhaupt geklickt wird – bereits detaillierte Informationen zum Unternehmen, den Produkten oder Dienstleistungen.
Es gibt noch viel mehr Erweiterungen, wie die Anruferweiterung, die Standorterweiterung usw. Klick‘ dich mal durch den Reiter bei Google Ads und überlege dir, welche möglichen Erweiterungen deinen Nutzer:innen einen Mehrwert bieten.
Dynamische Suchanzeigen (DSAs)
Bei dynamischen Suchanzeigen legt der Werbetreibende ausschließlich eine Beschreibung fest. Die Überschriften und die URL der Anzeige werden von Google selbst anhand der Landing Page und der Suchanfrage der Nutzenden bei jeder Ausspielung individuell erstellt.
Bei DSAs kannst du auf einzelne Unterseiten oder deine komplette Webseite verweisen. Google wird im nächsten Schritt auf Basis von unzähligen Daten der Nutzer:innen mit deiner Website abgleichen. Um einen perfekten Match zu erzielen, muss die künstliche Intelligenz mit möglichst vielen Informationen über dein Unternehmen, deine Produkte und Dienstleistungen gespeist werden. Denn je mehr Infos Google über deine Webinhalte sammelt, desto besser kann die KI deine Seite mit der Intention der Suchenden übereinstimmen. Gerade bei Websites mit vielen Inhalten können dynamische Kampagnen zudem einen Überblick über die Bedürfnisse der Suchenden geben.
Wie bereits zuvor erklärt, kannst du Kosten einsparen, indem du zu regelmäßig kontrollierst, auf welchen Placements deine Display-Kampagne anzeigt wird. Das Gleiche gilt für Textanzeigen. Im Reiter "Keywords" kannst du unter den Suchbegriffen einsehen, für welche Suchanfragen deine Anzeigen ausgespielt werden. Dort kannst du unpassende Suchanfragen ausschließen, sodass deine Anzeigen in Zukunft unter diesen Begriffen nicht mehr angezeigt werden.
Checkliste für Suchkampagnen mit hoher Klickrate
Wir empfehlen, immer zwei erweiterte Textanzeigen und eine responsive Anzeige in jede Anzeigengruppe zu integrieren. Ab Juli 2022 gibt Google nur noch eine RSA pro Anzeigengruppe vor, jedoch schadet mehr nicht, ganz im Gegenteil: Wenn mehrere Anzeigen parallel auf dasselbe Keyword laufen, kannst du testen, welche Formulierung am besten ankommt.
Nutze alle möglichen Zeilen und Zeichen, die dir Google zur Verfügung stellt, um möglichst präsent zu sein und den Nutzer:innen vor dem Klick viele Informationen an die Hand zu geben.
Die Keywords und deine Landing Page müssen zusammenpassen. Dies steigert den Qualitätsfaktor und somit wie häufig deine Anzeige ausgespielt wird.
Dein Keyword soll im Anzeigentitel an erster Stelle stehen und sich in der Beschreibung wiederfinden. Dies ist ein wichtiges Qualitätskriterium und wird deine Klickrate erheblich steigern.
Fordere den Suchenden mithilfe von Calls to Action zu Handlungen auf. Der CTA sollte im Anzeigentitel beziehungsweise in der Beschreibung aufgenommen werden.
Solltest du deiner Suchkampagne eine Zielgruppe hinterlegen, muss diese auf "Beobachtung“ hinzugefügt werden. Somit wird die Reichweite der Kampagne nicht eingeschränkt, du kannst jedoch die Gebote für die ausgewählten Zielgruppen anpassen. Solltest du deine Zielgruppe als "Ausrichtung“ einstellen, werden alle Nutzende außerhalb dieser Gruppe von der Ausspielung deiner Kampagne ausgeschlossen.
Für dynamische Suchanzeigen gilt: Da der vorgegebene Text unabhängig vom Suchbegriff ausgespielt wird, solltest du sehr allgemeine Beschreibungen hinterlegen.
Abschließend möchte ich nochmal dran erinnern, dass jedes Projekt, jedes Unternehmen und jedes Zielvorhaben eine unterschiedliche SEA-Strategie erfordert. Also solltest du vor dem Start jeder Kampagne zunächst überlegen, was holt potenzielle Nutzende wo und wie am besten ab? Wenn das geklärt ist, viel Spaß bei der Erstellung deiner Werbung auf Google Ads!
Nach Beginn deiner Kampagne und einer ersten Testphase, folgt die Auswertung deiner Werbeerfolge. In dem Blogartikel führe ich die wichtigsten SEA-Kennzahlen auf und gebe dir Tipps für die Auswertung der Kampagne. Diese Erkenntnisse kannst du auch in einem Audit zusammenführen und aufgrund derer, deine nächste Kampagne optimieren, also los geht’s mit der Auswertung!
* Wir arbeiten mit Unternehmen zusammen. Mit Kunden meinen wir oft nicht den oder die individuelle/n Kunden oder Kundin, sondern unseren Auftraggebenden. Erlaubt uns, das Wort Kunden oder Variationen davon manchmal nicht zu gendern.